«Damals habe ich gelernt, wie wichtig es ist, die Trauer rauszulassen.»
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Besuch im Technorama

Die Begriffe «Aktivierung», «Aktiverungstherapie» und «Aktivierende Alltagsgestaltung» sind bei vielen Menschen mit veralteten und klischeehaften Bildern besetzt. Sie werden oftmals gleichgesetzt mit Beschäftigungsprogrammen und kreativ-gestalterischen Angeboten wie der «Strickgruppe». Solche Angebote sind zweifelsohne wichtig für einzelne Personen, die in einem Alters- oder Pflegeheim wohnen. Dass es aber viel mehr Möglichkeiten gibt, zeigt das Altersheim St. Urban durch sein vielfältiges und auf die Interessen unserer Bewohnerinnen und Bewohner abgestimmtes Aktivierungsangebot, das unter der Leitung von Barbara Kobler zusammen mit ihrem Team in den letzten beiden Jahren entstanden ist. 

Eines dieser Angebote richtet sich ausschliesslich an Männer. Einmal pro Monat treffen sich zwischen vier und zehn männliche Bewohner des Altersheim St. Urban zur Runde «Männer unter sich» unter der Leitung unseres Geschäftsführers Marc Basler. Es wird themenbezogen über eigene Erfahrungen erzählt, diskutiert und philosophiert.

«Für mich ist dieses Angebot eine wertvolle Möglichkeit, mit unseren Bewohnerinnen und Bewohnern in Kontakt zu treten und mehr über sie, ihre Situation und ihr spannendes Leben zu erfahren.» - Marc Basler

Am 12. Februar 2020 fand die Männerrunde in einem speziellen Rahmen statt. Um 13.30 Uhr trafen sich acht Bewohner, darunter zwei Rollstuhlfahrer, und vier Begleitpersonen auf dem Parkplatz hinter dem Altersheim St. Urban zum Transport ins Technorama. Nachdem die erste Hürde der Eingangstüre genommen war und die Eintrittsbändel verteilt waren, konnte die Reise in eine faszinierende Welt voller spannender Exponate und Experimente losgehen. Im Erdgeschoss probierten die Besucher die Wirkungsweisen von mechanischen und magnetischen Ausstellungsstücken aus – von einem offen einsehbaren Autogetriebe über verschiedene Pendelexperimente bis zum Modell einer Magnetschwebebahn.

Die Gruppe verteilt sich auf verschiedene Exponate
Die Gruppe verteilt sich auf verschiedene Exponate

Herr G. testet verschiedene Einflüsse auf elektromagnetische Felder
Herr G. testet verschiedene Einflüsse auf elektromagnetische Felder

In der ersten Etage konnten sich die Bewohner verschiedenen Experimenten rund im Wasser und Natur widmen, oder sich von verblüffenden Illusionen verzaubern lassen. Auf der zweiten Etage faszinierten Holzkugelbahnen, die als Maschinen konzipiert sind, die Bewohner und lud zum Verweilen und Bestaunen ein.

Was passiert bei der Veränderung von Druck auf eine Luftblase?
Was passiert bei der Veränderung von Druck auf eine Luftblase?

Die Highlights waren aber eine Videowand, vor der man vorbeilaufen konnte um eine schattenhafte Aufzeichnung von sich selber machen zu lassen, die dann in einer Dauerschleife auf einem von 16 Monitoren abgespielt wurde, sowie eine Wärmebildkamera, welche die Oberflächentemperatur des Betrachters messen konnte. Gegen 16.30 Uhr verliessen die Bewohner und Begleiter das Technorama wieder in Richtung St. Urban und Nachtessen.




Herr A. im Auge einer Wärmebildkamera
Herr A. im Auge einer Wärmebildkamera

Auch wenn die Lichtverhältnisse für Menschen mit einer Sehschwäche nicht optimal waren, so hoffen wir doch, dass die Teilnehmer des Ausflugs einen spannenden Besuch im Technorama erlebt haben und künftig öfters darüber reden werden.